Mehr als nur "bumm bumm".
Und selbst das wäre schon ganz schön viel.
Immerhin stellt es zwei gleiche Abschläge in zeitlich identischer Abfolge dar. "bumm, bumm" eben.
Damit haben wir Metrum, Regelmäßigkeit und geben eine klare Richtung vor.
bumm bumm.
Na ja und der Bass ist noch mehr...
Er ist verbindendes Element zwischen Melodie und Rhythmus; quasi das Scharnier, der Vermittler und Verbinder. Der Bass kommuniziert mit den rhythmischen Instrumenten, also in der Band mit dem Schlagzeug. Und er kommuniziert mit allen Instrumenten, die konkrete Töne spielen. Keyboard, Gitarre usw.
Das macht die Rolle des Basses im Ensemble so interessant.
Wer an den Bass als Instrument denkt, der denkt wohl in erster Linie an Rhythmus und an seine Bedeutung für Bewegung.
Rhythmus ist Beständigkeit und Veränderung in einem.
Rhythmus assoziiert Ursprünglichkeit, Leben und Bewegung.
Die Schlaghand ist maßgeblich verantwortlich für den Rhythmus. Durch einige ausgefeilte Spieltechniken unterstützt die Greifhand bei der Rhythmisierung.
Für mich ist Rhythmus beim Bass aber auch die Rahmung für die zwei benachbarten Geschwister.
Und Groove, ja was ist Groove?
Groove ist ein Gefühl, was sich aus dem Zusammenspiel ergibt. Wenn es funkt und die Vibes stimmen, dann groovt es.
Ein Groove kann auch ein bestimmtes Rhythmuspattern meinen.
Oft wird Groove mit afro(amerikanischer) Musik, also Stilistiken wie Funk, Jazz, Swing, Soul, R'nB erwähnt.
Ich finde, da muss ich das Rad nicht neu erfinden und verlinke mal zu Wikipedia.
Wer an den Bass denkt, denkt nicht zuerst an Melodien und sowas. Ok.
Der geübte Hörer weiß es besser. Prominente Bassisten und Bassistinnen machen es seit langem vor.
John Patitucci, Tal Wilkenfeld,
Marcus Miller, Eberhard Weber, Gary Willis und nicht zuletzt der unvergleichliche Jaco Pastorius sind nur ein paar wenige, die den Bass über die Jahre aus dem Dämmerlicht in das Spotlight gerückt haben.
Ob 6Saiter oder der klassische 4Saiter: der Bass spielt nun mal konkrete Töne wie die Gitarre und ist natürlich prima in der Lage, schöne Melodien zu spielen. Durch den Frequenzgang des Basses haben Melodien ohne Beimengung zusätzlicher Effekte oft was Weiches, Rundes.
Sonderanfertigungen, wie Shortscalebässe in Tenorstimmung (s. z.B. Stanley Clarke) rücken den Bass klanglich Richtung Gitarre und ermöglichen durch die kürzere Mensur ein flotteres Melodiespiel.
Doch Melodie muss nicht immer was solohaftes inne haben. Es gibt so viele Titel, in denen der ensembleunterstützende Basslauf eine schöne Melodie bildet.
Zum Beispiel:
Jamiroquai: Manifest Destiny
Pat Metheny Group: A Story within an Story
Wer an den Bass denkt, denkt wohl erst später an Harmonie- und Akkordspiel. Wie beim Geschwisterchen "Melody" ist es hier ganz genau so: weit gefehlt.
Durch Doublestops in weiter oder enger Lage und weitere Grifftechniken der Greifhand lassen sich sehr wohl Akkorde auf dem Bass spielen. Und das auch in der Tat im Bandkontext harmonisch dienlich.
Sei es das Jazztrio (dr, git, bs), wo der Bass zwangsläufig beim Solieren der Gitarre die Akkorde für die harmonische Rahmung bringt.
Oder sei es der gute Lemmy (RIP), der es uns allen lang und dick gezeigt hat: Bass bringt den Mehrklang auch fett und kann auch satt braten, bis Dir die Ohren bluten.
Auch Lemmy hat im Trio durch seine Spielweise nicht nur den Sound einer Band geprägt, sondern seinen Gitarristen in entscheidenen Momenten getragen.
Und ich sag Euch eins: es gibt nichts Schöneres, als sich mit dem Looper selber ein paar Akkorde zu legen, eine Bassline dazu zu und sich dann melodisch auszutoben.
Ein paar prominente Klangbeispiele für die Elemente zum Reinhören auf Spotify. Derer gibt es natürlich in jeder Stilistik unzählige weitere Beispiele.